das Programm
Mit gesaPflege stoßen die Kranken- und Pflegekassen einen umfassenden und nachhaltigen Prozess zur Gesundheitsförderung in (teil-)stationären Pflegeeinrichtungen an – und zwar auf Ebene der Beschäftigten wie auf Ebene der Bewohnerinnen und Bewohner. Sinnvoll werden bestehende und erprobte Konzepte genutzt, um teilnehmenden Einrichtungen eine bestmögliche Betreuung zu ermöglichen. Das in NRW bis 2024 laufende Förderprogramm wird von Team Gesundheit und dem Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung BGF GmbH umgesetzt.
Im Verlauf werden die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten wie auch die Lebensbedingungen der Bewohnerinnen und Bewohner gesundheitsförderlich gestaltet, indem die bestehenden Strukturen und Prozesse zunächst analysiert werden, um sie später dem Bedarf entsprechend passgenau für die Einrichtungen weiterzuentwickeln.
Die Partner sind davon überzeugt, dass die besten Lösungen immer aus dem System selbst stammen. Daher wird insbesondere auf die Erfahrungen in den Einrichtungen zurückgegriffen. Diese sind dazu kontinuierlich etwa in regelmäßigen Steuerungsgremien und Workshops beteiligt. Im Verlauf wird den Einrichtungen so der Weg in eine gesündere Zukunft ermöglicht.
Aus dem Modellprojekt gesaPflege (2018-2021) sind viele wichtige Erkenntnisse entstanden, von denen Pflegeeinrichtungen heute profitieren können. Die Ergebnisse der Modellphase sind in einem umfangreichen und spannenden Handlungsleitfaden mit vielen Praxishilfen zusammengefasst worden. Dieser Handlungsleitfaden dient einerseits als Basis für die Arbeit in gesaPflege-Einrichtungen. Darüber hinaus kann er von interessierten Einrichtungen eigenständig genutzt werden, um die im Leitfaden enthaltenen gesundheitsförderlichen Impulse und Konzepte in Eigenregie umzusetzen.
Alle Materialien finden Sie auf dieser Webseite unter die Medien.
die Programmphasen in gesaPflege-Einrichtungen
Vorbereitung
Bedarfs-
analyse
Strategie-
ableitung
Maßnahmen-
planung und
-umsetzung
Qualitäts-
sicherung/
Evaluation
Abschluss
Vorbereitung
Die teilnehmenden Einrichtungen werden vor Beginn umfassend vom gesaPflege-Team beraten und auf
ihrem Weg in das Programm begleitet.
Nach Bestätigung der Teilnahme durch die Kranken- und Pflegekassen NRW erhält jede Einrichtung
eine individuelle (Prozess-)Beraterin bzw. einen individuellen (Prozess-)Berater, die bzw. der sie
begleitet, sie mit dem gesaPflege-Handlungsleitfaden vertraut macht und alle weiteren
Schritte gemeinsam mit ihnen umsetzt. Dies umfasst bspw. eine Kick-off-Veranstaltung zu Beginn, in
der gesaPflege für Beschäftigte, Bewohnerinnen und Bewohner sowie Angehörige vorgestellt wird. Auf
Wunsch wird diese Veranstaltung durch erste kleine gesundheitsfördernde Angebote begleitet, um für
das Thema Gesundheit zu sensibilisieren und zu werben.
Haben Sie Interesse an einer Teilnahme oder möchten weitere Informationen? Kontaktieren Sie uns gerne unter gesaPflege@teamgesundheit.de
Bedarfsanalyse
Im Rahmen von Prävention und Gesundheitsförderung ist es von besonderer Bedeutung, die einzelnen Akteure ebenso wie das „große Ganze“ zu betrachten. Aus diesem Grund berücksichtigt gesaPflege Erkenntnisse zu den Verhaltensweisen der beteiligten Zielgruppen wie auch Ergebnisse zu den sie umgebenden Verhältnissen in den Pflegeeinrichtungen. Angesprochen sind dabei, wie in allen Phasen, sowohl die Beschäftigten als auch die Bewohnerinnen und Bewohner.
Unterstützend werden in den Einrichtungen Steuerungsgremien zur Lenkung des jeweiligen Gesundheitsförderungsprozesses eingerichtet. Diese setzen sich je nach Einrichtung aus unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren zusammen: Einrichtungsleitung, Pflegedienstleitungen, Wohnbereichsleitungen, Qualitätsmanagementbeauftragte, Beschäftigte, Bewohnerinnen und Bewohner, Angehörige, Mitarbeitervertretungen etc. Wichtig ist dabei, alle Anspruchsgruppen am Prozess zu beteiligen, um sich ihre Unterstützung und ihre Mitarbeit zu sichern.
Die Steuerungsgremien kommen ca. ein Mal pro Quartal zusammen, um sich über den Verlauf und den Fortschritt auszutauschen. In den Terminen werden auch die Analyseergebnisse der jeweiligen Einrichtung besprochen und entsprechende Maßnahmen mit allen Beteiligten abgeleitet.
Strategieableitung
gesaPflege unterstützt die Einrichtungen dabei, auf Basis der generierten Analyseergebnisse eine Gesamtstrategie für das eigene Haus zu entwickeln. In Strategieworkshops, in denen alle Zielgruppen der Einrichtungen vertreten sind, werden Handlungsempfehlungen abgeleitet, die auf die Bedarfe und Herausforderungen der Einrichtung zugeschnitten sind. Hierbei werden die Ziele und Handlungsfelder für die einzelnen Anspruchsgruppen (Beschäftigte sowie Bewohnerinnen und Bewohner) definiert. Daraus resultieren die Maßnahmen in der kommenden Phase.
Maßnahmenplanung und -umsetzung
gesaPflege verfolgt einerseits das Ziel, das Wohlbefinden und die Gesundheit der Beschäftigten zu fördern. Andererseits sollen auch die Bewohnerinnen und Bewohner ressourcenstärkend angesprochen werden. Dazu werden bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen auch die Wünsche der Einrichtungen sowie die Machbarkeit berücksichtigt, um passgenau und realitätsnah zu intervenieren. Zudem unterstützt gesaPflege die Einrichtungen dabei, ihre Arbeitsabläufe, interne wie externe Schnittstellen, Lernprozesse oder auch spezifische Aspekte ihrer Organisationskultur (z. B. Umgang mit Fehlern, Kommunikation) u. ä. weiterzuentwickeln.
Im vorgelagerten Modellprojekt gesaPflege (2018-2021) wurde eine Vielzahl an Maßnahmen entwickelt und erprobt, die in einen Handlungsleitfaden überführt wurden und nun für den qualitätsgesicherten Einsatz in den Einrichtungen zur Verfügung stehen. Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit wird dabei auf die Qualifizierung und den Kompetenzerwerb des Personals gesetzt, um das vermittelte Wissen nachhaltig in der Einrichtung zu verankern. Dies begleiten die Beraterinnen und -berater engmaschig. Darüber hinaus können die Einrichtungen auch eigenständig Inhalte und Ideen aus dem Handlungsleitfaden nutzen und umsetzen.
Qualitätssicherung/Evaluation
gesaPflege stellt die Qualität des eigenen Handelns sowie auch den Nutzen für die teilnehmenden Pflegeeinrichtungen kontinuierlich sicher. Dies geschieht über kurze einrichtungsindividuelle Befragungseinheiten sowie auch eine einrichtungsübergreifende Evaluation. Durch den Einsatz qualitativer wie quantitativer Methoden kann ein umfassendes Bild aus den Einrichtungen generiert werden.
Die Erkenntnisse fließen in den laufenden (Projekt-)Prozess in gesaPflege ein und dienen so der kontinuierlichen Verbesserung.
Abschluss
„Man soll die Feste feiern, wie sie fallen.“
Nach erfolgreichen Abschluss von gesaPflege in Ihrer Einrichtung haben Sie viele gesundheitsförderliche Impulse und Veränderungen für den Einrichtungsalltag mitnehmen können.
gesaPflege legt Wert darauf, dass diese Veränderungen längerfristig in Einrichtungen wirken
können. Die geschaffene Struktur in der Einrichtung soll über den ca. 1,5-jährigen
Betreuungszeitraum hinaus wirken. Dies unterstützen die Prozessberaterinnen und -berater in ihrer
täglichen Arbeit.
Ergänzend steht den Einrichtungen der gesaPflege-Handlungsleitfaden zur Seite, welcher weitere Ideen
und Impulse für gesundheitsförderliche Veränderungen geben kann.
„Beziehungsschleife“
gesaPflege legt besonderen Wert auf die Partizipation aller relevanten Zielgruppen. Dies betrifft in den Pflegeeinrichtungen insbesondere die Beschäftigten sowie die Bewohnerinnen und Bewohner.
Beide Gruppen beteiligen sich Tag für Tag in einer Gesamtkonstellation für eine gelingende Pflege. Dabei bedingen sie sich gegenseitig: So haben die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten direkte Auswirkungen auf die Lebensbedingungen der Bewohnerinnen und Bewohner. Ebenso sorgen bspw. gute und gesunde Lebensbedingungen für Bewohnerinnen und Bewohner für verbesserte Arbeitsbedingungen bspw. der Pflegekräfte.
Die Integration der verschiedenen Personengruppen wird bei der Teilnahme an Steuerungsgremien und Workshops und in der späteren Maßnahmenumsetzung aktiv gelebt. Wichtig ist dabei insbesondere, auf die individuellen Voraussetzungen und Herausforderungen der Zielgruppen einzugehen: Während mit den Beschäftigten bspw. in Großgruppen lebendig diskutiert und gemeinsam an Lösungen gearbeitet wird, werden die Bewohnerinnen und Bewohner in kleineren Gruppen oder auch Einzelgesprächen beteiligt. Stellvertretend für kognitiv eingeschränkte Bewohnerinnen und Bewohner werden in Rücksprache mit den teilnehmenden Einrichtungen zu einigen Zeitpunkten auch Angehörige in gesaPflege einbezogen.
Herausforderungen in der Arbeit
Auch ein gut geplantes Vorhaben steht ab und an vor Herausforderungen, die es kurzfristig zu bewältigen gilt. Im Rahmen von gesaPflege waren bereits einige Hindernisse und Hürden zu überwinden, aus denen Pflegeeinrichtungen in ihrer eigenen Arbeit lernen können. Dazu gehörten u.a. folgende:
- Sichtbarmachen von gesaPflege in der Einrichtung: Es ist besonders wichtig, das gesundheitsförderliche Vorhaben immer wieder zu platzieren, zu präsentieren und um Engagement zu werben.
- Einbezug der Bewohnerinnen und Bewohner: Als besonders wirksam und einfach umsetzbar haben sich dabei u. a. die Arbeit mit dem Bewohnerbeirat oder auch das Führen von Einzelgesprächen erwiesen.
- Kontinuität hinsichtlich der Ansprechpersonen: Es ist ratsam, auf eine gute Dokumentation sowie auf längerfristige Übergabezeiten bei Führungskräftewechsel zu achten. Die Dokumentation ist die Basis für alles Weitere.
- Terminierung von projektrelevanten Treffen: Es ist empfehlenswert, Termine bspw. für Steuerungsgremien oder Workshops mit ausreichender Vorlaufzeit (z. T. zwei Monate) zu planen und dabei die individuellen Planungsstrukturen der Pflegeeinrichtung zu berücksichtigen.
Gesetzliche Grundlagen
Die Kranken- und Pflegekassen erbringen nach § 20b SGB V und § 5 Abs. 1 SGB XI Leistungen zur
Prävention und
betrieblichen Gesundheitsförderung in stationären Pflegeeinrichtungen. Die Leitfäden des
GKV-Spitzenverbandes
„Prävention in stationären Pflegeinrichtungen nach § 5 SGB XI“ und "Prävention – Handlungsfelder
und Kriterien nach § 20
Abs. 2 SGB V" sind zur Erbringung der Prävention in zugelassenen stationären und teilstationären
Pflegeeinrichtungen mit
Versorgungsvertrag nach § 72 SGB XI zu beachten.
Die Präventionsmaßnahmen sollen die
gesundheitlichen Ressourcen und Fähigkeiten der Bewohnerinnen und Bewohner sowie der Beschäftigten
der Pflegeeinrichtung stärken und Gesundheitsrisiken vermindern.
die Partner
Die Kranken- und Pflegekassen und ihre Verbände in NRW haben die Projektgemeinschaft – bestehend aus Team Gesundheit GmbH (Projektleitung) und dem Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung BGF GmbH – beauftragt, das Förderprogramm gesaPflege zwischen 2021 und 2024 in bis zu 50 (teil-)stationären Pflegeeinrichtungen umzusetzen. Beide Partner haben mit Unterstützung der TU Chemnitz auch bereits das Modellprojekt zwischen 2018 und 2021 entwickelt und evaluiert.
Das Förderprogramm gesaPflege unterstützt bis zu 50 (teil-)stationäre Pflegeeinrichtungen in NRW bei der nachhaltigen Implementierung gesundheitsförderlicher Prozesse in Ihrer Einrichtung.
Sie wollen Teil des Projekts werden? Wir beraten Sie gerne!
Kontaktieren Sie uns gerne unter gesaPflege@teamgesundheit.de.
gesaPflege wird von einer Projektgemeinschaft bestehend aus der Team Gesundheit Gesellschaft für Gesundheitsmanagement GmbH und dem Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung BGF GmbH umgesetzt. Beide Partnerinnen bündeln ihr Wissen und ihre Erfahrung auf dem Gebiet der Gesundheitsförderung in der Pflege und unterstützen die Einrichtung von gesunden Prozessen und Strukturen in Pflegeeinrichtungen.
Team Gesundheit Gesellschaft für Gesundheitsmanagement mbH
Team Gesundheit übernimmt die Gesamtprojektleitung im Programm gesaPflege und koordiniert alle Aktivitäten in Zusammenarbeit mit den Pflegekassen. Darüber hinaus übernimmt Team Gesundheit die Betreuung von teilnehmenden Einrichtungen und arbeitet mit ihnen am individuellen Gesundheitsförderungsprozess.
Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung BGF GmbH
Das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung BGF GmbH übernimmt ebenfalls die ganzheitliche Prozessberatung im Kontext der Gesundheitsförderung auf Mitarbeiter- und Bewohnerebene und die Umsetzung von gesundheitsunterstützenden Maßnahmen auf Mitarbeiterebene in teilnehmenden Einrichtungen.
Die Basis für die Arbeit bietet der im Rahmen des Modellprojekts (2018-2021) erarbeitete Handlungsleitfaden, in welchem qualitätsgesicherte Konzepte aus Prävention und Gesundheitsförderung enthalten sind. Den Handlungsleitfaden zur einrichtungsindividuellen Nutzung inkl. aller Handlungshilfen finden Sie unter „die Medien“.
gesaPflege wird von folgenden Kranken- und Pflegekassen gefördert:
- AOK Rheinland/Hamburg - Die Gesundheitskasse
- AOK NordWest – Die Gesundheitskasse
- BAHN-BKK
- BARMER
- BIG direkt gesund
- BKK24
- BKK EUREGIO
- BKK-Landesverband NORDWEST
- bkk melitta hmr
- BKK VDN
- DAK-Gesundheit
- Debeka BKK
- energie-BKK
- Heimat BKK
- HEK
- hkk
- IKK classic
- KKH
- KNAPPSCHAFT
- mhplus Krankenkasse
- Miele BKK
- Mobil Krankenkasse
- R+V Betriebskrankenkasse
- Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG)
- Techniker Krankenkasse
- Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)